Vernissage „Der gescheiterte Frieden – la paix manquée 1918 – 1930“
Mit Worten von besonderer Tiefe und einem stimmigen musikalischen Rahmen wurde am Montagabend im Rathaus der Gemeinde Mandelbachtal die Ausstellung „Der gescheiterte Frieden – la paix manquée 1918 – 1930“ eröffnet.
Bürgermeisterin Maria Vermeulen, Dr. Helmut Wolf und Manfred Pfeiffer erinnerten eindrucksvoll daran, dass Frieden kein selbstverständlicher Zustand ist – sondern das Ergebnis von Dialog, Verständigung und gelebter Verantwortung. Maria Vermeulen schlug den Bogen bewusst in die Gegenwart und betonte, wie wichtig es ist, sich weiterhin für internationale Verständigung einzusetzen. Dr. Helmut Wolf führte mit einem fundierten Beitrag in das Thema der Ausstellung ein.
Die vom Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz und der Landesarchivverwaltung konzipierte Ausstellung beleuchtet die konfliktreiche Nachkriegszeit zwischen 1918 und 1930 – eine Phase politischer Unsicherheit, wirtschaftlicher Not und ungelöster internationaler Spannungen. Der Blick richtet sich besonders auf das benachbarte Rheinland, auf Besatzung, Reparationsforderungen und das fragile deutsch-französische Verhältnis jener Jahre.
Deutlich wird, wie sehr das millionenfache Sterben des Ersten Weltkriegs das Denken jener Zeit prägte – als kollektive Erschütterung, die Verständigung erschwerte und das Vertrauen zwischen den Nationen untergrub. Der fehlende Dialog und politische Spannungen ließen keinen stabilen Frieden entstehen – ein Nährboden, auf dem extreme Kräfte an Einfluss gewinnen konnten.
Musikalisch begleitet wurde die Vernissage vom Drehorgel-Duo Christian Naujoks und Susanne Drews aus Ormesheim. Unter anderem spielten sie das weltweit bekannte Lied „Lili Marleen“.
„Lili Marleen“ entstand 1915 als Gedicht und wurde später vertont. Ab 1941 wurde es zum Lied vieler Soldaten – auf deutscher wie alliierter Seite. Marlene Dietrich machte es weltweit bekannt – und zu einer völkerverbindenden Melodie über alle Fronten hinweg.
Wie Susanne Drews berichtete, war es für das Duo eine besondere Erfahrung, als ihr Drehorgelspiel bei früheren Auftritten von Gästen erwidert wurde, die spontan begannen, die Melodie auf Deutsch und Französisch mitzusingen – ein bewegender Moment.
Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 7. Juni zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Der Eintritt ist frei. Ermöglicht wurde die Präsentation durch die Unterstützung der Kreissparkasse Saarpfalz und von energis.
Foto: Stefan Eins, Gemeinde Mandelbachtal
Bild zur Meldung: Dr. Helmut Wolf führte mit einem fundierten Beitrag in das Thema der Ausstellung ein.