6. Januar – Dreikönigstag in Mandelbachtal
Am 6. Januar feiert Mandelbachtal den Dreikönigstag, auch als Heilige Drei Könige oder Epiphanie bekannt. Der Tag erinnert laut der Bibel an die Ankunft der Weisen aus dem Morgenland in Bethlehem, die dem neugeborenen Jesuskind ihre Geschenke – Gold, Weihrauch und Myrrhe – überbrachten. Doch was steckt hinter diesem Fest und wie wird es heute gefeiert? Ein Blick auf die Bräuche und Traditionen zeigt, wie vielfältig der Dreikönigstag in verschiedenen Regionen begangen wird.
Der Ursprung des Festes liegt in der biblischen Erzählung, die im Matthäusevangelium beschrieben ist: Sterndeuter aus dem Osten folgten einem besonderen Stern, der sie nach Bethlehem führte, wo sie das Jesuskind fanden. Die Zahl der Magier und ihre königlichen Titel sind jedoch nicht biblisch belegt, sondern wurden erst später in Legenden festgelegt. So wurden die Sterndeuter als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar bekannt. Jeder von ihnen brachte ein symbolisches Geschenk: Caspar Myrrhe, Melchior Gold und Balthasar Weihrauch.
Während der Dreikönigstag in vielen Ländern ein gesetzlicher Feiertag ist – z. B. in Österreich, Italien und Spanien – ist der Tag in Deutschland nur in einigen Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag. Im Saarland, wie auch in vielen anderen Teilen Deutschlands, ist der 6. Januar ein normaler Werktag. Dennoch wird der Tag auch hier gefeiert, und in den Ortsteilen von Mandelbachtal bleiben die Traditionen lebendig.
Im Saarland ziehen in diesen Tagen die Sternsinger von Haus zu Haus. Kinder und Jugendliche verkleiden sich in prächtige Gewänder als die Heiligen Drei Könige, singen Lieder und beten für den Segen des neuen Jahres. Diese Tradition wird gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen gepflegt und ist eine Gelegenheit, sich für wohltätige Zwecke zu engagieren. Die Sternsinger sammeln Spenden, die für soziale Projekte genutzt werden, und segnen die Häuser mit der traditionellen Inschrift „C + M + B“, die für „Christus mansionem benedicat“ steht – „Christus segne dieses Haus“. In Mandelbachtal können die Menschen auf diese Weise ihre Häuser segnen lassen und mit ihren Spenden auch einen Beitrag zur Unterstützung von Kindern und benachteiligten Menschen leisten.
In Frankreich ist der Dreikönigstag eng mit dem Brauch verbunden, einen speziellen Kuchen zu backen. In diesem Kuchen ist traditionell eine kleine Überraschung versteckt, etwa eine Bohne, Mandel oder auch eine kleine Figur. Wer sie findet, darf sich an diesem Tag „König“ oder „Königin“ nennen. Auch die Bäckerei Ackermann in Bliesmengen-Bolchen, in Mandelbachtal, pflegt diese Tradition. Dort wird der Dreikönigskuchen liebevoll gebacken für alle, die diese französische Tradition schätzen.
In Gegenden, wie dem Allgäu, wird das sogenannte Dreikönigswasser in der Kirche geweiht. Dieses Wasser erinnert an die Taufe Jesu im Jordan und wird nach der Segnung mit nach Hause genommen. Es soll Schutz vor Unwettern bringen und die spirituelle Bedeutung des Tages verstärken. Für viele Familien markiert der Dreikönigstag zudem das Ende der festlichen Weihnachtszeit. Der Weihnachtsbaum wird ein letztes Mal erleuchtet, bevor er in vielen Haushalten abgebaut wird.
Für die Sternsinger in Mandelbachtal, die in den Tagen nach dem 6. Januar durch die Straßen ziehen, ist der Dreikönigstag nicht nur ein religiöser Feiertag, sondern auch eine wichtige Gelegenheit, Gutes zu tun. Mit ihren Liedern und Gebeten bringen sie den Segen in die Häuser und machen auf die Bedeutung von Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft aufmerksam. So wird der 6. Januar in Mandelbachtal zu einem Fest des Zusammenkommens, der Freude und des Teilens.
Der Dreikönigstag ist ein Tag der Vielfalt, Traditionen, Freude und Gemeinschaft. Ein Tag der die Menschen miteinander verbindet und an die Werte von Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft erinnert.
Bild zur Meldung: 6. Januar – Dreikönigstag in Mandelbachtal